Zu den technischen Aspekten eines Website-Relaunch

„Die neue Website ist fertig, können wir jetzt live gehen?“ Ja, mit der 9-Punkte-Checkliste für Ihren Relaunch!

Es ist so weit: Ihre neue Website ist kurz vor dem Livegang. Erste Inhalte sind bereits produziert während der Redaktionsplan weitere Themen bereithält. Das Design ist frisch, modern, natürlich responsive – und auch die technische Umsetzung klappt wie geplant. Damit auf dem Weg von der alten zur neuen Website nichts (und niemand) verloren geht, sollten Sie neun Punkte auf Ihre Website-Relaunch-Checkliste setzen.

Relaunch Redaktion


Checkliste für den Website Relaunch – 9 wichtige Punkte

1. Sind Ihre Server auf neue Anforderungen vorbereitet?

Sprechen Sie mit Ihrem Hoster, damit er genau weiß, was Sie für Ihren Relaunch brauchen. Bleiben Ihre Domains bestehen oder müssen sie neu beantragt werden? Werden Ihre Server Ihrem CMS – zum Beispiel TYPO3 – gerecht? Planen Sie beispielweise eine Solr-Suche zu implementieren, bedarf es einer speziellen Serverkonfiguration.



2. Wie ist die URL-Struktur der neuen Website?

Bei einem Relaunch verändert sich häufig das Konzept Ihrer Website – und damit auch die Informationsarchitektur. Neue Inhalte kommen dazu, alte werden übernommen und manchmal verabschieden Sie sich von nicht mehr relevanten Informationen.

Neue Seiten kommen hinzu

Durch die Anpassung Ihrer Markenpositionierung ergibt sich zum Beispiel ein neues Angebot für Ihre Nutzer. Sie richten neue Detailseiten mit allen relevanten Informationen ein und erzeugen damit neue Website-Bausteine – mit eigener URL.

Bestehende Seiten erhalten eine neue URL

Viele Ihrer Angebote bleiben in der Regel bestehen – die Web-Adresse, unter der sie zu finden sind, kann sich jedoch auf Basis Ihres Konzepts ändern. Sollten Ihre Seiten den Umzug zur neuen Website mitmachen, dabei jedoch eine neue URL erhalten, müssen Sie daran denken, eine permanente 301-Weiterleitung einzurichten. So finden auch User, die womöglich die alte Seitenadresse gespeichert haben und ansteuern, den richtigen Weg zu Ihren Inhalten.

Alte Seiten entfallen nach dem Relaunch

Sortieren Sie einzelne Seiten Ihrer alten Webpräsenz aus – zum Beispiel weil Sie Ihr Unternehmen neu ausrichten – sollten Sie unbedingt die Position der wegfallenden Seiten bei Google überprüfen. Im Prinzip gibt es zwei Optionen:

  • Die Detailseite landet sehr weit hinten in den Google-Suchergebnissen und ist deshalb schlicht unsichtbar. Trotzdem ist sie ein möglicher Touchpoint eines Nutzers mit Ihrer Marke! Landet ein Besucher also auf einer Seite, die nicht mehr existiert, sollte ihn eine ansprechende 404-Fehlerseite elegant zu ähnlichen Inhalten Ihrer neuen Seite oder zur Startseite leiten.
  • Die Detailseite ist sichtbar für relevante Keywords. In diesem Fall ist es wichtig, eine Weiterleitung einzurichten. Ganz gleich, ob ein Interessent etwa durch ein Lesezeichen oder eine externe Verlinkung auf Ihren Inhalt aufmerksam geworden ist: Eine 301-Weiterleitung führt ihn zum neuen Ort, an dem er den relevanten Content findet.



3. Sind alle Tracking Codes implementiert?

Ihre Website verfolgt (genau wie die übrige Unternehmenskommunikation) bestimmte Ziele. Diese beschreiben Sie unter anderem genau in Ihrem Website-Konzept.

Die Auswirkungen Ihrer Änderungen im Blick behalten und weiter messen können.

Mit in den Quellcode eingebundenen Tracking Codes (Google Analystics, AdWords) können Sie das Nutzungsverhalten Ihrer Besucher analysieren und überprüfen ob Sie Ihre strategischen Ziele erreichen. Haben sich Ihre Ziele zum Beispiel im Rahmen einer neuen Positionierung mit dem Relaunch verändert, so müssen Sie sie auch im Tracking aktualisieren.



4. Sind die richtigen Inhalte an der richtigen Stelle platziert?

Die Designer setzen Ihr visuelles Website-Konzept um, Redakteure produzieren und pflegen Inhalte und der Chef wünscht sich noch eine neue Landingpage für die anstehende Kampagne – all das meistens parallel. Immer wieder werden Stellschrauben angezogen oder nachjustiert. Während also einige Detailseiten schon mit Content befüllt sind, bestehen andere noch aus Blindtextwüsten und Testbildern. Das ist vollkommen in Ordnung und ganz normal, denn ein Website-Relaunch ist immer ein Prozess und lässt sich nicht mit einem Fingerschnips umsetzen. Kurz vor der Ziellinie sollten Sie Ihren Blick dafür unbedingt noch einmal schärfen und Blindtexte sowie Testdaten löschen.

Ergänzen Sie Ihre eigene Website-Relaunch-Checkliste schon schrittweise während der Entwicklung Ihres Online-Auftritts, um Testinhalte, die vor Livegang entfernt werden müssen.



5. Stimmen alle Verlinkungen?

Interne Links wirken wie eine (themenspezifische) Navigation für den Nutzer, denn sie leiten ihn zu relevanten Unterseiten oder gar zu neuen Themen. Passen Sie diese Verlinkungen im Rahmen Ihres Relaunchs an, sofern sich die URL-Strukturen verändern sollten. Dokumente, die Sie Ihren Interessenten zum Download bereitstellen, beinhalten ebenfalls häufig Links – kontrollieren Sie auch hier, ob sie weiterhin funktionieren. Achten Sie außerdem darauf, dass alle Dateien, die Sie auf Ihrer Website verlinken, auch verfügbar – also im System hinterlegt – sind.



6. Surfen Sie sicher? Verschlüsselung mit SSL-Zertifikat.

Mit einem SSL-Zertifikat verwenden Sie das Protokoll HTTPS zur gesicherten Datenübertragung. Google will seinen Nutzern immer die besten Antworten liefern und honoriert Ihre sichere Verschlüsselung deshalb im Ranking. Stellen Sie außerdem sicher, dass Ihre Website sowohl mit als auch ohne vorangestelltes „www“, „http“ oder „https“ erreichbar ist und Ihre Nutzer durch 301-Weiterleitungen immer zur richtigen Seite gelangen. So vermeiden Sie internen Duplicate Content und werden vom Google-Bot besser indexiert.



7. Teilen Sie schon? Mit Social-Media-Plugins.

 

Jeder Button sollte einen Testklick erhalten.

Eine Top-Platzierung im Google-Ranking ist ein wichtiger Faktor für Ihr Unternehmen – Nutzer, die ihre Fragen in den Suchschlitz tippen, werden so schnell auf Sie aufmerksam. Finden Ihre Interessenten bei Ihnen relevante Inhalte mit hilfreichen Antworten, möchten sie diese häufig mit Freunden und Bekannten in Sozialen Netzwerken teilen. Prüfen Sie deshalb vor dem Livegang, ob Ihre Social-Media-Plugins auch auf der neuen Seite richtig funktionieren.

8. Das Finale: On- und Offpage-Optimierung

Kurz vor dem Livegang Ihrer Website hilft eine Onpage-Analyse mit einem gängigen Analysetool dabei, letzte inhaltliche, strukturelle und technische Fehler zu finden und vor dem Relaunch zu beheben. Sind alle Metadaten wie Title oder Descriptions und Alt-Attribute vorhanden? Sind die Seiteninhalte hochwertig und einzigartig (sogenannter Unique Content)?

Ein weiterer wichtiger Google-Rankingfaktor ist das Backlinkprofil Ihrer Website. Backlinks sind Links, die von anderen Webistes auf Ihre Website verweisen. Hochwertige Backlinks sollten unbedingt erhalten bleiben. Dazu empfiehlt es sich, den Betreiber der verweisenden Website zu kontaktieren, falls sich die Link-URL verändert hat. Eine – wenngleich weniger starke – Alternative sind 301-Weitereitungen. Netter Nebeneffekt: Unerwünschte Backlinks können Sie getrost vergessen.



9. Haben Sie Ihre Website neuindexiert?

Direkt im Anschluss an den Relaunch sollten Sie den Google-Crawler über Ihre Website laufen lassen – ein Klick in der Google Search Console genügt, um die Neuindexierung zu beantragen. Außerdem sollte die XML-Sitemap dort ebenfalls hinterlegt sein, um zu gewährleisten, dass die Suchmaschine die neuen Unterseiten zeitnah indexiert.

In einigen Fällen ist die Deindexierung bestimmter Seiten sinnvoll – zum Beispiel solche, die um dasselbe Keyword konkurrieren oder aber Seiten, die lediglich eine Übersicht sind und keinen eigenen Inhalt haben.