Clean Webdesign – mehr als Minimalismus für Ihre Website
Immer häufiger treffen wir auf sehr ähnliche, sehr reduziert gestaltete Websites. Prägnantestes Merkmal sind vollflächige (sehr ansprechende) Hintergrundbilder oder sehr viel Weißraum. Dazu kommen drei bis fünf Hauptmenüpunkte als reine Textlinks, ein Logo und in der Mitte etwas markanter Text (maximal ein Satz) mit einem aufs Nötigste reduzierten Ghost Button darunter. Haben wir es bei diesem Layout mit einer bloßen Modeerscheinung zu tun oder ist diese Optik so sinnvoll, dass sie beinahe alternativlos ist?
Die digitale Zeit überschwemmt uns mit immer mehr Fotos, Videos und Antworten auf unzählige Fragen. Inhalte, die auf die unterschiedlichsten Arten präsentiert werden. Wir können sie filtern, teilen, speichern und in vielfältiger Weise ergänzen. Mit unseren Anpassungen und Kommentaren fügen wir noch mehr Inhalte hinzu. Wie kann solch ein gigantisches Angebot – zum Beispiel im Prozess eines Website Relaunch – noch übersichtlich strukturiert werden?
Das größte Problem der Optionsflut ist: Sie stresst uns und bremst uns aus. Wollen wir zum Beispiel einen Joghurt kaufen, dann steht vor uns dieses bunt gefüllte Kühlregal. Wir müssen uns bei der Fülle der Möglichkeiten klar werden, welche Kriterien wir jetzt für unsere Wahl ansetzen. Grenzen wir es dann auf eine Sorte ein, wie Kirsch-Joghurt, bleiben (in sehr gut sortierten Supermärkten) immer noch ungefähr 20 Varianten. So erschlägt uns die Qual der Wahl (oder auch Paradox of choice). Wir suchen für uns einen schnellen Ausweg, der uns endlich mit einem Produkt den Laden verlassen lässt und greifen kurzerhand zum Günstigsten. Sind wir dann damit glücklich? Sehr wahrscheinlich nicht. Haben wir dann mal einen Favoriten auserkoren, bleiben wir so lange dabei, wie wir können. Bis uns der Drang nach Abwechslung und Abenteuer überkommt und wir hoffentlich genug Kraft gesammelt haben für die nächste Konfrontation mit dem Kühlregal.
Was ist gut für uns?
Wer sich schnell entscheiden will (oder muss), dem hilft es also, wenn es nicht zu viele Optionen gibt. Wenn die besten Möglichkeiten optimal vorsortiert sind, empfinden wir den kurzen Weg zum gewünschten Genuss inzwischen als Belohnung. Doch wie wird entschieden, was für uns die besten Möglichkeiten sind? Muss die gesamte Angebotspalette reduziert und überarbeitet werden? Manchmal. Häufig genügt allerdings eine optimierte Präsentation.
Interne und externe Analysen helfen heraus zu finden, welche Inhalte im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen müssen. Ein geschickter Designer setzt diese dann mit den nötigen Handgriffen in Szene. So entspringt die Optik ihrer grundlegenden Funktion – also der optimalen Präsentation des Inhalts (Content first).
Probleme lösen und Orientierung stiften.
Kann unser Angebot noch aus der Masse hervorstechen, wenn es solch einen Trend bedient? Wichtig ist mit der Reduktion auf das Wesentliche, auch tatsächlich das Wesentliche in den Fokus zu rücken. Denn wenn die Kerninhalte und der eigentliche Zweck der Website so betont wird, fällt das Angebot zwangsläufig positiv auf und bleibt als „leicht bedienbar“ und optimalerweise sogar als „Problemlöser“ im Gedächtnis des Nutzers haften.