Wie finde ich die passende Bildsprache für meine Website?
Die Bildsprache Ihrer Website sagt viel darüber aus, welche Themen Sie behandeln, und wie Sie sie kommunizieren. Sie ist neben dem Text ein wirkungsvolles und aussagekräftiges Mittel, um dem Nutzer Inhalte anschaulich und ästhetisch zu vermitteln oder sie zu betonen. Bei der Konzeption Ihrer Bildsprache sollten Sie mehrere Parameter berücksichtigen.
Technische Bild-Qualität reflektiert Ihre Qualität
Bilder sind in der Regel das erste, was dem Besucher auf Ihrer Website auffällt. Blickt er auf unscharfe, verpixelte Bilder oder sieht er ein gestochen scharfes Foto? Deshalb ist die technische Qualität entscheidend, denn diese überträgt der Besucher direkt auf die inhaltliche Qualität Ihrer Seite – und somit auf Ihr Unternehmen. Achten Sie also darauf, Bilder auszuwählen, die genug Pixel haben, um die vorgesehene Fläche auszufüllen. Das ist der wichtigste Indikator für die technische Qualität eines Bildes. Diese Anforderung wird in Zukunft durch die zunehmende Verbreitung von hochauflösenden Bildschirmen sogar noch steigen, da wir dort die doppelte Anzahl von Pixeln benötigen, um ein Bild mit einer ausreichenden Schärfe darzustellen.
Fotografie, Illustration oder Infografik? Auf die Funktion kommt es an
Der passende Bild-Typ richtet sich nach den Inhalten, die Sie kommunizieren. Eignet sich zum Beispiel eher eine Fotografie, um eine beschriebene Situation zu veranschaulichen, oder hilft dem Leser eine Infografik, die die Zusammenhänge erklärend visualisiert? Illustrationen sind auch eine interessante Alternative. Die Infografik grenzt sich dabei leicht von Illustration und Foto ab, da sie in erster Linie einen erklärenden Charakter hat, während die anderen beiden hauptsächlich das Gesamtbild auflockern sollen. Ein Beispiel dafür ist unser Gesprächsleitfaden „Wir brauchen einen Relaunch, wie sag ich’s meinem Chef?“.
Der Vorteil einer Illustration gegenüber einem Foto ist, dass die Illustration viel individueller sein kann: Kreieren Sie ein völlig neues Bild und verleihen Sie Ihrer Website eine einzigartige Note. Mit Illustrationen stechen Sie vielleicht ohnehin mehr heraus, da die meisten Websites beim Visualisieren mit Fotografien arbeiten. Das liegt daran, dass es schneller geht, irgendein Foto aus einer Bild-Datenbank auszuwählen, als selbst eine Grafik zu gestalten. Allerdings werden so oft die gleichen Stock-Fotos verwendet und die Suche nach der exakt richtigen Fotografie kann zu einer zeitraubenden Angelegenheit werden. Deswegen spart das Gestalten einer eigenen Grafik manchmal sogar Zeit. Das heißt aber nicht, dass Sie auf Fotos verzichten sollten. Ein gut ausgesuchtes Foto kann starke Emotionen erzeugen.
Passend ausgewählte Bilder, Illustrationen oder Infografiken spiegeln das Corporate Design Ihres Unternehmens und die Branche wider, in der Sie sich bewegen. Knallig-bunte Illustrationen passen zum Beispiel in der Regel weniger gut zu dem Internet-Auftritt einer Anwaltskanzlei. Verfolgen Sie außerdem einen Roten Faden: Sie können durchaus zwischen verschiedenen Bild-Typen variieren – aber nur mit Bedacht. Der Grundton sollte konsequent zu erkennen sein.
Bilder sprechen Bände: Erzählen Sie Ihre Geschichte durch den Bildinhalt
Die Inhalte Ihrer Bilder begleiten den Inhalt Ihrer Texte. Es muss für den Leser klar erkennbar sein, dass Bild und Text inhaltlich direkt miteinander zusammenhängen. Bei einer Content-Marketing-Strategie ist der Bildinhalt ein ebenso zentrales Element wie der textliche Inhalt, den Sie vermitteln wollen: Bilder müssen den Text unterstützen, Gedanken visuell verdeutlichen und können sogar für sich alleinstehend eine Geschichte erzählen. Seien Sie dabei einfallsreich. Muten Sie Ihrem Besucher ruhig ein Stück Transferleistung zu. Um die Ecke denken schafft kreative Ideen und macht Ihre Inhalte interessanter – zu komplex sollte die Herleitung aber auch nicht sein. Ein kompliziertes technisches Thema kann zum Beispiel durch Legosteine oder ein ähnliches Spielzeug vereinfacht visualisiert werden.
Erkennt man eine Firma an Ihren Bildern, dann erkennt man sie auf den ersten Blick.
Finden Sie eine klare Linie für Ihre Bildsprache. Auf diese Weise steigern Sie Ihren Wiedererkennungswert für den Leser. Dazu können Sie auch wiederkehrende Motive und Elemente verwenden: zum Beispiel eine Uhr, eine Münze oder einen Würfel, die in verschiedenen Bildern immer wieder auftauchen. Natürlich müssen Sie so ein Symbol immer auf Ihr Unternehmen abstimmen. Solche Details werden Ihrem Besucher nach einiger Zeit vertraut – und im Optimalfall identifiziert er sich sogar mit ihnen.
Folgen Sie einem klaren Bild-Stil
Auch der Stil Ihrer Bilder überträgt sich direkt auf Ihre Bildsprache. Welche Technik und Effekte benutzen Sie zum Retuschieren, und wie sind Ihre Bilder ausgeleuchtet? Welche Perspektiven setzen Sie ein? Sind Ihre Fotos allesamt frontal aufgenommen oder fotografieren Sie aus einem schrägen Winkel? Welche Stimmung und Emotionen verbreiten Sie mit Ihren Bildern? Das sind Dinge, die Ihr Besucher allesamt wahrnimmt – bewusst oder unbewusst – und wiedererkennt.
Wenn Sie Ihre Bilder nicht selbst produzieren, sondern zum Beispiel auf Stock-Fotos zurückgreifen, achten Sie darauf, dass diese in einem ähnlichen Stil gehalten sind. Für den Betrachter der Gesamtseite wirkt das viel harmonischer. Kaufen Sie vielleicht gleich eine ganze Fotoserie oder merken Sie sich bestimmte Fotografen, die einen durchgehenden Stil pflegen.
Achtung: Suchen Sie auch bei Stock-Fotos nach abwechslungsreichen und kreativen Fotos. Eine Reihe von Bildern mit Menschen mit Headsets, die in die Kamera lächeln oder händeschütteln wirkt schnell abgedroschen – und hebt sich nicht von der Masse ab. Nutzen Sie die Chance, Ihr Unternehmen und seine Philosophie klar zu positionieren!
Fazit
Die Bildsprache muss zu Ihnen und Ihren Themen passen und den Leser ansprechen – natürlich auch über das Webdesign hinaus in Ihrem gesamten Corporate Design. Sie nimmt großen Einfluss darauf, wie die Besucher Ihrer Website Sie und Ihr Unternehmen wahrnehmen. Eine gut konzipierte Bildsprache spricht den Leser auf einer instinktiv emotionalen Ebene an und bleibt so im Gedächtnis. Auf diese Weise motivieren Sie ihn dazu, Sie erneut zu besuchen.